Trotz steigender Finanzierungskosten: Hohe Inflation macht die eigenen vier Wände als Geldanlage bei Deutschen attraktiver

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Hamburg, 17.11.2022. wertfaktor veröffentlicht repräsentative Studie mit 2.000 Teilnehmern.

Die hohe Inflation lässt Ersparnisse in Deutschland aktuell schrumpfen. Bei vielen Bundesbürgern wird das Eigenheim als sichere und wertstabile Altersvorsorge daher wieder attraktiver. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie mit 2.002 Teilnehmern, die das Marktforschungsinstitut GfK[1] im Auftrag von wertfaktor, dem Marktführer und Erfinder des Immobilien-Teilverkauf in Deutschland, durchgeführt hat. Rund 46 Prozent der Befragten gaben an, dass die aktuell hohe Inflation selbstgenutzte Wohnimmobilien interessanter (rund 24 Prozent) oder sogar wesentlich interessanter (22 Prozent) macht. Für 41 Prozent hat die aktuelle Teuerung keinen Einfluss. Für nur 13 Prozent macht die derzeitige Inflation die Wohnimmobilie als Teil ihrer Altersvorsorge unattraktiver.

Menschen, die gut vorsorgen, schätzen Immobilien besonders

Dabei ist die Beliebtheit von Wohnimmobilien bereits auf einem hohen Niveau: Insgesamt bewerten rund 67 Prozent der Befragten das Eigen­heim als attraktiven Bestandteil für ihre persönliche Altersvorsorge.

42 Prozent der Befragten würden Immobilien anderen Geldanlagen wie Aktien, ETFs, Geldmarktfonds und Sparanlagen vorziehen. Für weitere 31 Prozent sind Immobilien und andere Anlageformen gleichermaßen interessant. „Die Studienergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland die eigene Immobilie als sichere Wertanlage schätzt – obwohl die steigenden Zinsen und die restriktivere Kredit­vergabe der Banken den Kauf eines Eigenheims aktuell erschweren“, sagt Christoph Neuhaus, Geschäftsführer und Gründer von Studieninitiator wertfaktor. „Wir erwarten, dass die Bedeutung des Eigenheims als Bestandteil der Altersvorsorge in Zukunft weiter zunimmt.“

Dabei fällt auf, dass insbesondere unter den Befragten, die ihre finanzielle Situation im Alter als sehr gut einschätzen, die selbstgenutzte Wohnimmobilie als Anlagemöglichkeit beliebt ist. Mit rund 80 Prozent liegt der Anteil der Personen, die das Eigenheim als attraktiven oder sehr attraktiven Teil der Altersvorsorge bewerten, in dieser Gruppe weit über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Ein weiteres Ergebnis: Ein Großteil der Bevölkerung bewertet auch in der derzeitigen Marktlage einen Immobilienkauf positiv.

Trotz steigender Zinsen und hoher Immobilienpreise würden 53 Prozent der Befragten aktuell den Kauf einer Wohnimmobilie erwägen. Ein Grund dafür dürfte auch die Aussicht auf eine positive Wertentwicklung sein: 56 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der (inflationsbereinigte) Wert von einer heute gekauften Immobilie in den kommenden zehn Jahren deutlich steigt. 15 Prozent rechnen mit einer stabilen Wertentwicklung – nur 28 Prozent erwarten, dass der Wert in diesem Zeitraum fällt.

40 Prozent der Eigentümer schließen Verkauf aus

Wie sich das in einer Wohnimmobilie angelegte Vermögen im Alter auch über das mietfreie Wohnen hinaus nutzen lässt, ist dabei eine andere Frage, denn für viele Eigentümer scheint das Eigenheim weit mehr als eine lohnende Investition zu sein: Von den rund 921 Befragten, die bereits ein Eigenheim besitzen, würden nur rund 12 Prozent ihre Immobilie jederzeit verkaufen, wenn sie das Geld benötigen. 40 Prozent schließen einen Verkauf sogar komplett aus. Weitere 48 Prozent würden nur unter bestimmten Bedingungen verkaufen – etwa, dass sie weiterhin wohnen bleiben können oder Erben ein Rückkaufrecht erhalten. „Für viele Eigentümer ist das eigene Haus eben nicht nur ein reines Anlageobjekt. Sie haben jahrelang gespart und oft selbst viel Arbeit und Fleiß in die Immobilie gesteckt“, sagt Christoph Neuhaus. „Der Verkauf geht an diesen Wünschen vorbei. Damit diese Menschen ihr aufgebautes Vermögen im Alter genießen und gleichzeitig weiterhin ihr Eigenheim vollumfänglich nutzen können, benötigt es neue Konzepte zum Entsparen wie den Immobilien-Teilverkauf.“

Mit diesem noch recht neuen Modell können Eigentümer bis zu 50 Prozent ihres Hauses oder ihrer Wohnung verkaufen. Sie bleiben weiterhin darin wohnen und können gleichzeitig das in der Immobilie angesparte Vermögen nutzen. Dass viele Eigentümer die Attraktivität dieser neuen Verwertungsmodelle bereits für sich erkannt haben, zeigt ein weiteres Studienergebnis. Bei der Frage, welche Verwertungs­modelle ihrer Immobilie für sie in Frage kommen, liegen aktuell zwar noch klassische Modelle wie der Gesamtverkauf (rund 41 Prozent) sowie der Verkauf gegen Nießbrauch (34 Prozent) vorne. Aber auch das Modell des Immobilien-Teilverkauf ist für 24 Prozent der Befragten interessant oder sogar sehr interessant – obwohl dieses erst seit rund drei Jahren in Deutschland auf dem Markt ist. Die Immobilienverrentung und eine Hypothek auf die Immobilie finden 34 beziehungsweise 25 Prozent der Befragten attraktiv.

Die kompletten Ergebnisse des wertfaktor Seniorenreport 2022 finden Sie hier.


[1] Im Auftrag von wertfaktor wurden mit dem GfK eBUS® 2.000 Personen im Alter von 18-74 Jahren befragt, die die deutschsprachige Bevölkerung repräsentieren. Die Befragung wurde im Zeitraum vom 22.09.2022 bis 03.10.2022 durchgeführt.

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