Die Bestattungsvorsorge – heute schon an morgen denken

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Inhaltsverzeichnis

Wer einen geliebten Angehörigen verliert, steht oftmals nicht nur vor einer emotionalen, sondern auch vor einer finanziellen Herausforderung. Denn: Die Kosten für eine Bestattung schlagen oftmals mit mehreren tausend Euro zu Buche. Gerade deswegen empfiehlt es sich, heute schon an morgen zu denken und für den eigenen Todesfall vorzusorgen.

So kann man nicht nur sicher gehen, dass alles nach den eigenen Wünschen vonstatten geht, sondern im Optimalfall auch, dass die Angehörigen finanziell entlastet werden. Worauf Sie bei der Bestattungsvorsorge achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Bestattungsvorsorge: Diese Möglichkeiten gibt es

Auch, wenn es alles andere als leichtfällt: Grundsätzlich empfiehlt es sich immer, mit Ihren Angehörigen über Ihre Vorstellungen bezüglich einer Bestattung zu sprechen. Darüber hinaus sollten Sie aber sowohl organisatorisch als auch – wenn möglich – finanziell vorsorgen.  

Organisatorische Bestattungsvorsorge

Bei der organisatorischen Bestattungsvorsorge können Sie u. a. auf die folgenden Möglichkeiten zurückgreifen:  

Bestattungsverfügung

Im Rahmen der Bestattungsverfügung können Sie rechtlich verbindlich festhalten, was nach Ihrem Tod geschehen soll. Die Bestattungsverfügung wird zu Lebzeiten erstellt und sollte möglichst kein Bestandteil Ihres Testaments sein, da dieses meist erst nach der Beisetzung eröffnet wird. Eine Bestattungsverfügung sollte handschriftlich verfasst und unterschrieben werden. Wichtige Elemente sind wichtig:

  • Name und Anschrift des Verfassers
  • Geburtsdatum
  • Informationen zum gewünschten Ort der Bestattung
  • Ort, Datum und Unterschrift
Frau steckt Blumen für Beerdigung

Die Bestattungsverfügung muss eindeutig als solche (z. B. in der Überschrift) als solche gekennzeichnet sein. Neben den oben genannten Merkmalen können auch weitere Details wie der Umfang der Beerdigungsfeier, Dresscode für die Trauergäste, Hinweise auf wichtige Unterlagen oder auch detaillierte Vorstellungen zur Trauerfeier festgehalten werden.

Wenn eine Vorlage aus dem Internet verwendet, sollte die Verfügung noch einmal von einem Dritten (z. B. einem Notar oder auch dem Hausarzt) bestätigt werden. So können alle sicher sein, dass es sich hierbei tatsächlich um Ihren letzten Willen handelt.

Wichtig: Die Bestattungsverfügung sollte an einem leicht zugänglichen Ort für Ihre Angehörigen hinterlegt werden. Nur so kann Ihr Wunsch entsprechend umgesetzt werden.

Eröffnung eines Treuhandkontos

Neben der Bestattungsverfügung können Sie im Rahmen der weiteren Organisation zum Beispiel ein Treuhandkonto einrichten, um die Kosten für die Organisation der Bestattung zu decken. So können Bestattungsunternehmen und Friedhofsamt direkt über dieses Treuhandkonto bezahlt werden.

Finanzielle Bestattungsvorsorge

Die andere Möglichkeit der Vorsorge ist die finanzielle Bestattungsvorsorge. Sie ist dann relevant, wenn man seine Angehörigen nicht finanziell mit der Bestattung belasten möchte.

Um finanziell vorsorgen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Vorsorgevertrag mit einem Bestatter

Im Vorsorgevertrag wird festgehalten, wie die Art der Bestattung (Sarg oder Urne oder Seebestattung), Musik oder auch der Blumenschmuck des Grabs festgehalten werden.

Die Besonderheit beim Bestattungsvorsorgevertrag liegt darin, dass dieser auch nach Ihrem Ableben noch wirksam ist. Das heißt, Ihre Erben haben keine Möglichkeit an Ihrer Planung noch etwas zu ändern oder einen anderen Bestatter auszuwählen.

Wichtig zu wissen: Sie können für die voraussichtlich entstehenden Kosten ein Treuhandkonto einrichten, durch welches die Kosten gedeckt werden. Aber es ist kein Muss. Sie können den Vertrag auch nur zur Festlegung Ihres letzten Willens bzgl. Ihrer Beisetzung abschließen.

Bestattungsversicherung

Die Bestattungsversicherung ist eine Zusatzversicherung und wird oftmals von Krankenversicherungen angeboten. Im Todesfall wird die mit dem Versicherten vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt, die mit der Auszahlung die Bestattung finanzieren können.

Die Bestattungsversicherung gilt meist direkt nach Abschluss – aber es gibt auch Versicherer mit einer längeren Wartezeit. Wie lang diese ist, hängt vom einzelnen Versicherer ab. Die Wartezeit kann von wenigen Monaten bis zu einigen Jahren dauern. Mit einer Bestattungsversicherung können Sie die Art der Trauerfeier, des Grabsteins, des Sargs und auch der Bestattung absichern.

Sterbegeldversicherung

Eine weitere Alternative kann eine Sterbegeldversicherung sein, welche zu Lebzeiten abgeschlossen wird, um die späteren Bestattungskosten decken zu können. Die Begünstigten dieser Versicherung sollten jene sein, die sich auch später um die Beerdigung kümmern, z. B. Ihre Kinder.

Fazit

Um Ihre Angehörigen im Sterbefall zu entlasten, sollten Sie auf jeden Fall eine Bestattungsvorsorge in Betracht ziehen. Auch wenn es kein besonders angenehmes Thema ist: Ihre Angehörigen werden es Ihnen danken. Und sie können sicher sein, dass die Bestattung genau nach Ihren Wünschen gestaltet wird. Das ist sicherlich nicht nur für Sie, sondern auch für Ihre Angehörigen ein schönes Gefühl.

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