Innendämmung vornehmen – dann ist es sinnvoll!

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Wer in der eigenen Immobilie mit Feuchtigkeit zu kämpfen hat oder seine Heizkosten senken möchte, ist mit einer Dämmung gut beraten. Im Optimal-Fall kann diese von außen, also an der Fassade, erfolgen. Dies ist allerdings oftmals aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich. In diesem Fall kann eine Innendämmung der Außenwände in Betracht gezogen werden. Was Sie dabei zu beachten haben – und ob die Beauftragung eines Fachbetriebs für die Innendämmung Sinn ergibt, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Innendämmungen soll die Temperatur der raumseitigen Wandoberflächen erhöhen.
  • Innendämmungen sind dann empfehlenswert, wenn eine Dämmung von außen nicht möglich ist.
  • Klimafreundliche Dämmplatten haben in den vergangen Jahren immer mehr veraltete Dämmmaßnahmen z. B. mit Styropor abgelöst.
  • Innendämmungen können prinzipiell allein durchgeführt werden, der Einsatz eines Fachbetriebs ist aber empfehlenswert.

Was versteht man unter einer Innendämmung?

Wie mit einer Außendämmung wird auch mit einer Innendämmung in erster Linie ein Ziel verfolgt. Beide Maßnahmen sollen die Temperatur der raumseitigen Wandoberflächen erhöhen.

Durch eine Innendämmung wird demnach Sorge dafür getragen, dass die Außenwand weniger Wärme verliert. So besteht die Möglichkeit, Heizkosten langfristig zu senken, da es viel weniger Energie bedarf, Haus oder Wohnung zu heizen.

Wer ein Problem mit Schimmelbildung in seinem Haus oder seiner Wohnung hat, kann ebenfalls von einer Innendämmung profitieren. So empfiehlt sich diese nach der Beseitigung von schimmelbefallenden Wänden und verhindert auch einen neuen Schimmelbefall.

Mann verputzt Wand nach Dämmung

Wann ist eine Innendämmung sinnvoll?

Grundsätzlich ist die Dämmung von außen immer einer Dämmung von innen vorzuziehen, da diese effizienter ist. Insbesondere bei Altbauten ist der Verlust von Wärme über unzureichend gedämmte Wände sehr hoch. Dies liegt an oftmals veralteten Bautechniken. Aber: Eine Außendämmung ist leider nicht immer möglich. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Möglichkeiten der Innendämmung

Innendämmung zum Aufsprühen

Wer sich dafür entscheidet, seine Immobilie von innen zu dämmen, hat in der Regel unterschiedliche Möglichkeiten bzgl. der zu verwendenden Dämmstoffe.  

Waren jahrelang Dämmstoffplatten aus Styropor und Polyurethan das Mittel der Wahl bei der Innendämmung, werden diese mittlerweile – aufgrund ihrer schlechten Ökobilanz – vermehrt durch umweltfreundlichere Dämmstoffe abgelöst. Zu diesen klimafreundlichen Stoffen gehören u. a. Kalziumsilikat, Holzfasern, Hanf oder auch Zellulose. Ferner kann auch auf Produkte aus Kork oder sogar Schafwolle zurückgegriffen werden.  

Wer sich bei der Innendämmung für eine ökologische Variante entscheidet, zahlt in der Regel mehr als bei der Verwendung von herkömmlichen Platten.

Profitiert aber nicht nur in Sachen Gesundheit: Die so genannten „Klimaplatten“ überzeugen durch ihre Dämmeigenschaften und bieten auch ein hohes Maß an Sicherheit in Bezug auf das Thema Brandschutz.

Abhängig davon, welches Material für die Dämmung verwendet wird, unterscheiden sich auch die Arten der Anbringung. So werden Dämmplatten entweder direkt an die Wand geklebt oder mithilfe einer Konstruktion aus Holz- oder Aluminiumstreben angebracht. Lose Dämmstoffe wie beispielsweise Zellulose werden stets hinter eine zuvor angebrachte Wandverkleidung geschüttet. Bei unebenen Wänden kann man auf aufsprühbare Dämmungen (auch aus Zellulose) zurückgreifen, die im Anschluss begradigt und ordentlich verputzt werden kann.

Die Vor- und Nachteile einer Innendämmung

VorteileNachteile
Die Innendämmung kann jederzeit nach und nach (und Raum für Raum) erfolgen und muss nicht „in einem Rutsch“ durchgeführt werden.Bei nicht fachgerechter Innendämmung steigt das Risiko für Schimmelbildung.
Der Heizbedarf in den gedämmten Räumen sinkt ebenso wie das Risiko der Schimmelbildung.Eine Innendämmung erzeugt viel Dreck und Lärm.
Die Montage der Innendämmung kann auch selbst durchgeführt werden (der Einsatz eines Fachmannes ist allerdings gerade bei Schimmelbefall empfehlenswert).Die Anbringung von Bildern oder kippgefährdeten Möbelstücken an den Wänden ist nach der Dämmung nicht mehr empfehlenswert.
Die Haltbarkeit eine Innendämmung ist – anders als bei einer Außendämmung – sehr groß, da sie nicht der Witterung ausgesetzt ist.In gedämmten Räumen kann es dazu kommen, dass es im Sommer wärmer ist, da die Wände kaum Kälte speichern.
Der Einsatz eines Gerüsts (welches oft hohe Kosten verursacht) ist nicht notwendig.Der Wohnraum verliert etwas an Größe (je nach Art und Dicke der Dämmung).

Fazit

Grundsätzlich ist eine Innendämmung für geübte Heimwerker machbar, allerdings sollte bedacht werden, dass eine falsch ausgeführte Innendämmung oftmals einen großen Schaden verursachen kann.

Dies liegt in erster Linie daran, dass bei unsachgemäßer Ausführung der Arbeiten Feuchtigkeit durch die Dämmschicht gelangen und sich auf der kühlen Wand niederschlagen kann. Dies führt zu Schimmel unter der Dämmung, welcher nur schwer festzustellen ist.

Wer selbst Hand anlegen möchte, sollte sich also nicht nur intensiv mit der Auswahl der richtigen Materialien beschäftigen, sondern auch auf eine präzise Arbeitsweise achten, um Schimmel nachhaltig vorzubeugen.

Wer zuvor keinerlei Handwerksarbeiten durchgeführt hat, sollte komplett darauf verzichten, sich selbst versuchen zu wollen. Wir empfehlen, diese Art von Arbeiten möglichst von Fachleuten durchführen zu lassen.

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